[Ergänzt] Hallo Welt: 60 Jahre Everest Erstbesteigung


Vor 60 Jahren bestiegen Edmund Hillary und Tenzing Norgay als erste Menschen den höchsten Punkt unserer Erde. Kaum ein Ereignis wäre also besser geeignet meinen persönlichen Blog zu beginnen, als eines, was mit einer meiner Leidenschaften zu tun hat: Dem Bergsteigen.

Seit der Erstbesteigung am 29.05.1953 hat sich am Everest jedoch einiges verändert. Mussten die Bergsteiger damals noch ihren eigenen Weg suchen und alles Material selber tragen, so ist aus dem Besteigen von Bergen heute eine ganze Industrie geworden. Das fängt bei den von Hipsterstudenten geliebten NorthFace und Wolfskin Jacken an, die ihnen vorgaukeln, dass sie super ausgerüstet seien und deshalb quasi unbesiegbar wären. Und reicht bis zu verzerrten Abenteuern, die von Adventure Operators und Alpine Consultants geplant werden, und Touristen auf Berge schleifen.

An einem Punkt, an dem $65.000 gegen einen Gipfel eingetauscht werden, stellt sich mir die Frage: Was hat das alles noch mit Bergsteigen zu tun. Wenn man sich von Sherpas die Ausrüstung auf den Berg schleppen lässt und blind dem Adventure Operator a.k.a. Bergführer hinterhertrottet, ohne auch nur ansatzweise abschätzen zu können wie gefährlich diese Expedition eigentlich ist, dann glaube ich, ist es keine gute Idee überhaupt loszugehen.

Was ich damit sagen möchte bezieht sich letztlich nicht nur aufs Bergsteigen, sondern darauf, wie man an Gewisse Herausforderungen im Leben herangeht. Möchte man Abenteuer erleben, sollte man sie sich selbst schaffen. Dazu gehört, meiner Meinung nach, dass man sie selbst plant, und sich der Tragweite der Unternehmung bewusst ist.

Für mich persönlich möchte ich einfach die Dinge selbst in der Hand haben und abschätzen können, worauf ich mich einlasse. Ist der Weg, den ich zum Ziel beschreiten muss zu schwierig für meine Fähigkeiten, oder kann ich ihn ohne Hilfe von Außen bewältigen? Denn am Ende muss man sich in Extremsituationen auf sich selbst verlassen können. Was, wenn der Alpine Consultant ausfällt, und man auf einmal den Weg alleine einschätzen und gehen muss?

Letztlich sagt man zu Recht, dass die Welt den Mutigen gehört. Überleben werden am Ende aber genau die, die Mut von Übermut unterscheiden können, und mit Bedacht an Ihre Herausforderungen herangehen.

Wart Ihr schon mal in einer Situation, in der Ihr “zu weit” für Eure Fähigkeiten gegangen seid? Wie geht Ihr damit um, wenn Ihr vor einer großen Herausforderung steht? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare und Meinungen zum Thema!

UPDATE (02. Juni 2013): Die Jungs und Mädels von Glacier Works haben sich zur Aufgabe gesetzt den Einfluss des Menschen auf die Veränderungen von Gletschern im Himalaya-Gebirge zu dokumentieren und ein größeres Bewusstsein dafür zu schaffen. Hierzu haben sie zusammen mit dem MS IE ein spannendes Projekt namens “Rivers of Ice” auf die Beine gestellt, welches mit eindrucksvollen Bildern genau diese Veränderungen zeigt. Wenn Ihr eine gute Internetverbindung und einen flotten Rechner habt, schaut unbedingt mal vorbei. Es lohnt sich.