Versuch einer versöhnlich optimistischen Perspektive auf Corona


Zuerst einmal: Ja, wir müssen uns jetzt einschränken. Ja, für jemanden zu sorgen heißt jetzt, Fernbleiben. Ja, das alles ist gruselig.

Aber: Auch das wird vorbeigehen.

Im folgenden möchte ich versuchen zu erklären, warum ich das glaube und damit vielleicht ein paar beruhigende Gedanken in die Welt setzen.

Was wir gerade tun (sollten)

  • Social Distancing
  • Hygieneempfehlungen einhalten
  • Uns umeinander kümmern: anrufen, Hilfe anbieten, zuhören, Mut zusprechen
  • Solidarisch sein
  • Uns aus seriösen Quellen informieren- z.B. hier: Podcast
  • Die nötigsten Einkaufsrunden zum Luft schnappen nutzen
  • An die (positive) Zukunft denken & glauben: lesen, (t)räumen, sortieren, lernen

Was wir gerade nicht tun dürfen

  • Sinnlos draußen rumrennen und Anderen zu nahe kommen
  • Hamstern
  • Im Laden ungeduldig/unfreundlich sein
  • Unnötig zum Arzt rennen (“Ich hab’ da so einen Schmerz im linken Ringfinger…”)
  • Panik schüren (reißerische “Artikel” oder Bilder von leeren Regalen posten)

Wozu das Ganze?

Das dürfte mittlerweile jede/r wissen – ich halte das hier tagebuchartig fest, damit meine Kinder das mal für ihren Schulaufsatz nachvollziehen können:

  • Ziel ist die Herdenimmunität: wenn ein Großteil der Bevölkerung das Virus hatte (oder irgendwann geimpft wurde), dann wird das Virus sehr selten und die Bedrohung wird viel kleiner
  • Risikogruppen schützen: Alte und Herz-, Lungen-, oder Immungeschwächte Menschen laufen besonders stark Gefahr, schwere Verläufe zu erleiden – Für diese Menschen machen wir das: Großeltern, Nachbarn, Freunde – jeder kennt jemanden aus der Risikogruppe.
  • #flattenthecurve: Die Ausbreitung des Coronavirus soll so lange verzögert werden, bis man mehr weiß, es Behandlungsoptionen gibt und vielleicht sogar ein Impfstoff einsatzbereit ist (Entwicklung und Tests können 1,5 Jahre dauern)
  • #flattenthecurve2: die Zahl der Neuerkrankungen mit schwerem Verlauf darf auf keinen Fall die Kapazitäten des Gesundheitssystems überschreiten. Sonst bekommen wir Zustände wie im Krieg und Ärzte müssen entscheiden, wer behandelt wird und wer nicht.

Das sollte Motivation genug sein, um die oben beschriebenen Verhaltensweisen durchzuhalten, oder?!

Übrigens: Das hier ist mein dilettantisches Verständnis der Dinge – ich bin keine seriöse Quelle (siehe oben)!

Aber nun das Positive

  • Corona betrifft die ganze Welt. Dieses kleine Virus zeigt uns gerade eindrücklich, dass wir alle gleich sind, egal aus welcher Kultur und aus welchem Land. Das Virus kennt keinen Rassismus.
  • Dem folgend wird Corona auch die ganze Weltwirtschaft betreffen. Niemand hat in erster Konsequenz einen Vorteil durch die Pandemie. Die Nachteile werden mutmaßlich relativ gerecht über die Welt verteilt. Ja, einige Länder wird es härter treffen (wie Italien), aber es bleibt zu hoffen, dass die Krise in Deutschland besser bewältigt wird.
  • Wir sind technisch extrem gut ausgerüstet: Gaming-PCs normaler Kids helfen als Crowdrechner bei der Forschung. Infos sind online frei und jederzeit zugänglich. Smartphones erlauben Videokonferenzen mit Oma & Opa, Mama & Papa – das war vor gerade mal 20 Jahren noch längst nicht so verbreitet.
  • Das Thema ist zeitlich begrenzt. Sobald es einen sicheren Impfstoff und zuverlässige Behandlungsmöglichkeiten gibt, kommen wir schneller zur Herdenimmunität, auch ohne das Gesundheitssystem zu überfordern
  • Dank Corona schaffen wir evtl. Unsere Klimaziele: weniger (sinnloser) Konsum, effizientere Arbeitsweisen mit Videokonferenzen und Homeoffice, kein Stau im Berufsverkehr
  • Rückbesinnung auf das wesentliche: Gesundheit ist wichtiger als “höher, schneller, weiter” – ein guter Leitsatz auch nach Corona.
  • Wer sich wegen Nicht-Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe etwas weniger Sorgen um seine Gesundheit machen muss, kann seine Energie dafür aufwenden zu überlegen, was neben der eigenen Gesundheit noch wesentlich ist. Vielleicht: Familie, Freunde, Glück, Leidenschaft?
  • Die massiven gezwungen Veränderungen lassen uns gerade Dinge tun und versuchen, die wir bisher vielleicht (fast) komplett abgelehnt hätten: Homeoffice, Workshops via Video, agile Arbeitsweisen. Ganze Geschäftsmodelle werden gerade überdacht und evtl. vorhandene Altlasten fallen durch radikale Priorisierung hinten runter und damit weg.

Corona-Zeit positiv nutzen

Viele von uns haben das Glück jetzt nicht an vorderster Front in Krankenhäusern, Arztpraxen und Supermärkten zu arbeiten. Für uns gilt: lasst uns die oben genannten Handlungsempfehlungen für genau diese Menschen strikt einhalten.

Wer dann das Glück hat, im Moment vielleicht etwas weniger um die Ohren zu haben, kann sich ja auch etwas gutes tun:

  • Sport machen (das geht auch drinnen – Yoga zum Beispiel)
  • Meditieren
  • Mit Freunden telefonieren
  • Verwandte per Video “besuchen”
  • Ziele für “nach Corona” festhalten
  • Einfach mal einen guten Wein trinken und was geiles kochen
  • Anderen Hilfe anbieten – das macht Glücksgefühle.

In diesem Sinne: haltet die Ohren steif und bleibt gesund.

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